Ein Funkeln im Sternenstaub

fuer Marta Maria

Und immer, wenn mich deine Hand berührt,
Dann sinkt ein Schauer durch die Welten meines Seins,
Als wär’ darin verborgen und gerührt,
All deiner Seele Jubeln aber auch all deine Pein.

Denn in dem ersten Augenblick, da ich dich sah
Tratst du mir nah wie Schwester aus verlor’nen Kindertagen.
In deinem goldnen Licht, umkrönt, so stand’st du da —
Dein Laecheln schuf nur mehr, nicht weniger an Fragen.

Wie kann ein Wesen, dass man erst vor kurzem traf
So voellig einen sprachlos werden lassen
Und noch bewegen, rastlos, fern und stundenlang
Nicht mehr mein Innerstes verlassen?

Ich kenn Dich nicht, weiss nicht von deinen Traeumen,
Von deinem Sehnen, deiner Lebensbahn.
Und doch, ich fühl mich tief vertraut in deinen Lebensräumen —
Verbunden so als waeren wir unser ewig nah.

Da ist ein Zug, ein Fall, zu deinem Herzen,
Der mich in zeitlos reiner Ewigkeit versinken lässt —
Wenn du mich hältst und alle Schmerzen
Die einst mal waren scheinen fort und nicht mehr fest.

Ich seh Dich an und abgrundtief in deinen Augen
Da steht mein Blick sekundenlang fuer eine Ewigkeit in Stille.
Das wunderschönste reh-braun Edle will mir taugen
Allein - mir fehlt zu jedem Wort und Satz, nur ansatzweise, Wille.

Noch nie erfuhr ich, was du mir in jedem Augen-Blick
Nur durch dein Da-sein und dein Laecheln schenkst.
Ich fühl mich sorglos glücklich - danke dem Geschick
Dass uns verknüpft, erfreuend schoen, wie Du Gedanken denkst.

Und deine Stimme! Ach, könnt ich beschreiben,
Wie deine Stimme in mich dringt wie warmer Sommerregen
Der Sonnenglanz in wueste Oede einzutreiben...
Und überhaupt mein Herz umfängt wie eines Engel Segen.

Ich kann es nicht - Du bist so fern von allen Worten
Dass nur ein Schweigen deine Schönheit richtig rahmt.
Deshalb möchte ich, an allgeheimverborgnen Orten
Der Liebste Sein, der deine Tiefen inniglich erahnt.

Doch mancher höchste Preis ist ein Gemälde
Dass man nur sehn, doch niemals greifen kann.
Man hat es nicht und doch weiss man es fehlte
Und fühlt den wunderschönen klaren Bann.

Du drehst Dich um, und wirfst mir einen Kuss zu,
Du siehst mein’ Blick und Sehnsucht füllt uns aus.
Solch Abbild eingefroren laesst mir nimmer Ruh
Ich baut’ darin der suessen Hoffnung neues Haus.

Planeten wie aus Sternenstaub geformt’ umkreisen
Sind Wandrer wir, in Stille angezogen, kosmisch spielend.
Die Seele mein wird dich besuchen und in Leisen
Und Weisen Worten flüstern, wie mein Herz in deines fiel.

Lennart Lopin